Zahlreiche „Elektroseelsorger“ ebnen den Flutopfern im Ahrtal Schritt für Schritt den Weg zurück in die Normalität.
Tatkräftig mit angepackt hat auch Elektrotechnik-Ingenieur Patrick Megerle, tätig bei der Firma Ansmann in Assamstadt.
Main-Tauber-Kreis. Der von Spenden finanzierte und ehrenamtlich tätige Zusammenschluss „Elektroseelsorge(r)“ rekrutiere sich aus etwa 250 Elektrikern, Fernmeldetechnikern und weiteren Freiwilligen aus dem gesamten Bundesgebiet, von denen immer welche für einige Zeit ins Ahrtal kommen, erläutert Patrick Megerle im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Ihre Aufgabe bestehe darin, verschlammte und vormals durchnässte Elektrogeräte wie Bohrmaschinen, Akkuschrauber, Küchenmaschinen und Heizgeräte zu reparieren, um sie so wieder funktionsfähig zu machen.
Bei Ansmann beschäftigt
„Wir sind aber auch dazu da, in den Häusern Schlitze zu klopfen, Dosen zu installieren, Steckdosen und Schalter anzubringen oder Lampen aufzuhängen“, gibt der gelernte Industrie-Elektroniker, der bei der Firma Ansmann in Assamstadt angestellt ist, einen Einblick in die herausfordernde Arbeit vor Ort.
Bisher habe er ein ganzes Wochenende in Walporzheim im Ahrtal verbracht – und bereits vieles erfolgreich instandgesetzt. Auf die „Elektroseelsorge“ sei er durch einen Bekannten aufmerksam gemacht worden – „und für mich war sofort klar, dass ich mich da einbringe“, so Megerle.
Für ihn sei es eine Selbstverständlichkeit gewesen, zu helfen. Seine Familie habe nämlich 2016 beim schweren Kocher-Hochwasser in Niedernhall am eigenen Leib verspürt, wie man sich fühlt, wenn ein Großteil des Hab und Gut verlorengehe. Damals habe man eine große Welle der Hilfsbereitschaft erfahren, um wieder einen Fuß auf den Boden zu bekommen.
„Das Ganze ist für mich ein gegenseitiges Geben und Nehmen“, so Megerle gegenüber unserer Zeitung, der sich gut vorstellen kann, nochmals dorthin zu fahren. Er wisse um die Not der Menschen in Rheinland-Pfalz und wolle seinen Teil dazu beitragen, damit sie diese schwere Zeit überwinden.
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Auch mehr als vier Monate nach der Katastrophe seien deren Folgen noch lange nicht beseitigt. Deswegen sei es umso wichtiger, dass „es solche gut organisierten Initiativen wie die ,Elektroseelsorge’ gibt“, die all jenen unter die Arme greifen, die am schlimmsten betroffen seien. „Von unserer Hilfe profitieren ausschließlich Leute, die keine Elementarversicherung abgeschlossen und alles verloren haben“, erklärt der Niedernhaller.
Viele dankbare Gesichter
„Ich habe in viele dankbare Gesichter geblickt“, macht der Hohenloher deutlich. Dies habe ihn mit einem sehr guten Gefühl in heimatliche Gefilde zurückreisen lassen – in dem Wissen, das Richtige am richtigen Ort getan zu haben. Mit Solidarität und Zusammenhalt könne eben viel erreicht werden.
„Ich kann mich auch immer auf die Unterstützung meines Arbeitgebers Ansmann verlassen“
— Patrick Megerle
Für die beiden Vorstände Thilo Hack und Markus Fürst war es schon kurz nach der Flut eine Selbstverständlichkeit gewesen, einen Lkw mit Akkus, Batterien oder Taschenlampen ins Ahrtal zu schicken. Und auch jetzt zeigt sich der Weltmarktführer großzügig und unterstützt die Aktion „Elektroseelsorge“ unter anderem mit Akkubaustrahlern.
Dieser Tage weilte MdL Jens-Peter Nettekoven bei Ansmann in Assamstadt. Er berichtete von unvorstellbaren Szenen, die sich im Hochwassergebiet abgespielt haben und meinte: „Ich möchte mich auch persönlich bei allen Beteiligten der Firma Ansmann bedanken, die so unbürokratisch und schnell ihre Hilfe zugesagt haben. Die Powerbanks und Taschenlampen wurden vor Ort direkt an die Betroffenen verteilt. Ich war persönlich in die Verteilung involviert und durfte hautnah erleben, was die Hilfe den Menschen vor Ort bedeutet hat.“
Hilfe wird gerne angenommen
Patrick Megerle indes würde jederzeit wieder so handeln. Denn nicht nur er weiß, dass in Zeiten des Klimawandels hierzulande jeder von solch einer Unwetterkatastrophe betroffen sein könnte. Und dann werde jegliche Unterstützung von außen gerne angenommen – wie es die Flutopfer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen derzeit erleben.
Die große Dankbarkeit, die er bei seinem Aufenthalt im Ahrtal erfahren hat, war und ist für den Elektrotechniker die beste Motivation, in Zukunft wieder genau so zu handeln – als stiller Held, der tatkräftig mit anpackt.
Klaus T. Mende Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt